87% der Deutschen haben laut einer Studie bereits bei Shein, Temu, Action oder Pepco eingekauft, berichtet die WirtschaftsWoche am 14.01.2025.

Wenn man sich selbst in einem Umfeld bewegt, in dem auf die Umwelt geachtet wird und die Auswirkungen der Klimakrise täglich präsent sind, kommen einem diese Zahlen unecht vor.

Wie kann es sein, dass für so viele Menschen der Preis eine so große Rolle spielt, dass sie über die negativen Auswirkungen mit einem Wimpernschlag hinwegsehen können?

Der Konsum von Ultra Fast Fashion hat weitreichende und oft verheerende Folgen für die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Er bringt zahlreiche negative Auswirkungen mit sich.

  • Umweltauswirkungen
    • Ressourcenverschwendung
      • Die Produktion von Ultra Fast Fashion erfordert enorme Mengen an Ressourcen, darunter Wasser, Energie und Rohstoffe. Die Herstellung von Kleidung erfordert nicht nur extrem viel Wasser, sondern führt auch zu einer erheblichen Wasserverschmutzung durch Chemikalien und Farbstoffe.
    • Mehr Müll
      • Die schnelle Produktion und schlechte Qualität trägt zur Erhöhung von Abfall und Müll bei, da viele Kleidungsstücke nach nur wenigen Tragegelegenheiten entsorgt werden.
  • Soziale Auswirkungen
    • Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, die Ultra Fast Fashion produzieren, sind häufig besorgniserregend. Viele Arbeiterinnen und Arbeiter in Entwicklungsländern sind mit niedrigen Löhnen, langen Arbeitszeiten und unsicheren Bedingungen konfrontiert. Kinderarbeit ist in einigen Regionen ebenfalls ein ernstes Problem. Der Druck, ständig neue Kollektionen zu produzieren, führt oft zu einer Ausbeutung der Arbeitskräfte und verstößt gegen grundlegende Menschenrechte.
  • Wirtschaftliche Folgen
    • Ultra Fast Fashion fördert einen Konsumzyklus, der auf kurzfristigen Trends basiert. Dies führt dazu, dass Verbraucherinnen und Verbraucher häufig Kleidung kaufen, die sie nur wenige Male tragen, bevor sie sie wegwerfen. Diese Wegwerfmentalität schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft, da sie nachhaltige Marken und lokale Unternehmen unter Druck setzt, die nicht mit den extrem niedrigen Preisen der Fast Fashion-Ketten konkurrieren können.

Besonders erschreckend ist, dass laut einer Umfrage von 2022 über 50% der Nutzer von Shein über 30 Jahre alt sind.

Wenn man sich die folgende Grafik von Statista ansieht, wird deutlich, dass ein erheblicher Teil der Nutzer (47%) zwischen 18 und 29 Jahren liegt. Auch wenn es trotzdem bessere Alternativen geben sollte, kann man die Kaufentscheidung in dieser Altersgruppe bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, da diese Altersgruppe noch nicht so viel Einkommen zur Verfügung hat.

47% sind 18-29 Jahre
29% sind 30-39 Jahre
14% sind 40-49 Jahre
10% sind 50-64 Jahre

Besorgniserregend ist aber, dass 53% der Nutzer über 30 sind. Spätestens ab diesem Alter sollte man davon ausgehen können, dass zumindest so viel Einkommen vorhanden sein sollte, dass es nicht notwendig ist auf Ultra Fast Fashion zurückgreifen zu müssen.

Es gibt einfache Handlungsweisen, die man anwenden kann, um Geld und Ressourcen zu sparen und weniger umweltschädlich zu konsumieren.

  • Wer schlechte Qualität kauft, kauft zweimal.
    • Lieber auf eine gute Qualität setzen und dafür lange Freude an dem Teil haben
  • Kaufe Secondhand
    • Secondhand-Kleidung ist schon lange kein Zeichen mehr für Armut. Sie ist DAS Statement für individuelle Styles, nachhaltige Denkweisen und Vielfalt. Und ganz nebenbei noch günstig.
  • Zeitlose Basics
    • Investiere in hochwertige, zeitlose Kleidungsstücke, die vielseitig kombinierbar sind und lange halten, anstatt ständig neue Trends zu kaufen.
  • Reparieren statt wegwerfen
    • Lerne, wie man Kleidung repariert oder verändert, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Kleine Risse oder Löcher können oft einfach geflickt werden.

Indem wir bewusster konsumieren und uns für nachhaltige Alternativen entscheiden, können wir einen positiven Beitrag leisten und die Modeindustrie in eine bessere Richtung lenken.

Dir ist die Umwelt wichtig und du möchtest aktiv gegen Ultra Fast Fashion vorgehen?

Spread the word. Sprich mit Menschen in deinem Umfeld darüber und kläre über die verheerenden Folgen von Ultra Fast Fashion auf. Zeige ihnen Alternativen auf.

Beispielsweise kann man auf www.second-hand-in-hand.de auf ein breites Sortiment an Secondhandkleidung zugreifen, welche von einzelnen lokalen Läden bereitgestellt wird. Dadurch spart man nicht nur Geld und schont die Umwelt, sondern unterstützt auch lokale Läden, so dass die Innenstädte nicht aussterben und es auch weiterhin die Möglichkeit gibt, in einen Laden zu gehen und vor Ort zu stöbern und Teile direkt anzuprobieren.